Ergotherapie

Ergotherapie setzt kreative, handwerkliche, lebenspraktische und kognitiv übende Tätigkeiten zur Förderung der Gesamtpersönlichkeit ein. Handeln ist ein menschliches Grundbedürfnis. Die Möglichkeit, sich als Handelnder zu erleben, ist ein wichtiger Zugang zu seinen eigenen Ressourcen. Über handlungsorientierte Prozesse und Aktivitäten können Kompetenzen entwickelt, wiedererlangt oder erweitert werden. Unter Berücksichtung der individuellen psychischen und physischen Belastbarkeit wird die Arbeitswelt in einem realistischen Milieu nahe gebracht. Erfolgserlebnisse spielen dabei eine zentrale Rolle. Vorrangig geht es zunächst um emotionale Stärkung und Steigerung des Selbstvertrauens. 

Während des Aufbaus von Grundarbeitsfähigkeiten soll die Balance zwischen psychischer Stabilisierung und Arbeitsbelastung sorgfältig gehalten und bei jeder Stufe Angst überwunden und Selbstvertrauen gestärkt werden, bevor weitere Schritte erfolgen. Der genaue Schwerpunkt des Trainings (z.B. Pünktlichkeit, Ausdauer, Umgang mit Kritik) wird individuell in der Rehaplanung festgelegt. Anleiter arbeiten mit und dienen als Modell zur Motivierung. Dieser Prozess erfolgt gestuft zunächst hausintern und nachfolgend mit zunehmender Außenorientierung.

Hausinterne Ergotherapie:

Textilwerkstatt

Textilwerkstatt

In der Textilwerkstatt wird in Einzel- oder in Gruppenarbeit gearbeitet. Typische Tätigkeiten und dabei gefertigte Produkte sind:

  • verschiedene Nähtechniken z.B. Patchwork - für Decken und Kissen, Taschen.
  • Seiden- und Stoffmalarbeiten
  • Auftragsarbeiten z.B. Vorhänge nähen oder das Beziehen von Stühlen.
  • Herstellen von Dinkel- und Senfkissen
  • Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und Techniken (z.B. bildhaftes Gestalten, Pappe / Papier etc.)
Holzwerkstatt

Holzwerkstatt

In der Holzwerkstatt wird in Einzel- oder in Gruppenarbeit gearbeitet. Tätigkeiten und dabei gefertigte z.B. Produkte sind:

  • Handschmeichler
  • Regale
  • sonstige Kleinmöbel
  • Holzpuzzle
  • Interne Auftragsarbeiten
Digitalwerkstatt

Digitalwerkstatt

In unserer Digitalwerkstatt wird in Einzel- oder in Gruppenarbeit gearbeitet. Typische Inhalte sind dabei:

  • cognitives Training
  • EDV Grundlagen (Betriebssystem, Internet, Sicherheit, Office)
  • Audio- und Bildmedienbearbeitung
  • Gestaltung von Plakaten und Printprodukten
  • Maschinenschreiben

Externe Maßnahmen in kooperierenden Betrieben oder Bildungseinrichtungen:

Im Rahmen der medizinisch-beruflichen Reha (RPK) erfolgt nach abschluss der hausinternen Ergotherapie ein Wechsel in die berufliche Betreuung. In dieser Phase findet die erste externe medizinische Belastungserprobung statt.

In individuell ausgewählten Praktika in kooperierenden Betrieben geht es um die Abklärung von Leistungspotenzial, Belastungsfähigkeit und beruflicher Zielsetzung. Eine intensive Begleitung der Belastungserprobung erfolgt durch Einzelgespräche und regelmäßige Rücksprachen mit den Praktikumsbetrieben. Die Ergebnisse sind die Grundlage für die Beratungsgespräche der Rehaberater des jeweiligen Leistungsträgers. Die konkrete Auswahl eines Praktikumplatzes findet dabei nach Neigung (Bedürfnisse und Vorlieben des Rehablitanden) und Eignung (Aktueller Stand der Leistungsfähigkeit, Störungsspezifische Gesichtspunkte) statt.

beruflichen Rehabilitation

Während der Phase der beruflichen Rehabilitation und nach Genehmigung des zuständigen Leistungsträgers werden folgende Maßnahmen angeboten:

  • Eignungsabklärung und Arbeitserprobung: Ziel ist es, gemeinsam mit dem Rehabilitanden die berufliche Eignung für ein bestimmtes Berufsziel zu klären. Der Rehabilitand kann bei der Arbeitserprobung typische Tätigkeiten eines Berufes oder eines Berufsfeldes kennen lernen und die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Einschränkungen durch konkretes Ausprobieren an beruflichen Aufgaben herausfinden.
  • Berufsvorbereitende Maßnahme: Leistungen zur Berufsvorbereitung helfen, vorhandene Wissenslücken und/oder Defizite in Vorkenntnissen oder im Lern- oder Sozialverhalten zu bearbeiten, um eine erfolgreiche Durchführung beruflicher Bildungsmaßnahmen zu ermöglichen (z.B. bei Rehabilitanden mit Migrationshintergrund) .
  • Rehavorbereitungslehrgang: Ziel ist die Vorbereitung auf Aufnahme und Durchführung einer Umschulung.
  • Berufliche Anpassung: Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen werden vermittelt, um eingetretene Lücken im beruflichen Wissen zu schliessen. Ziel ist die Befähigung, eine andere Tätigkeit im erlernten Beruf auszuüben.

Je nach Maßnahme werden verschiedene Inhalte im Rahmen der berufliche Maßnahme durchgeführt. u.a:

  • Ermittlung berufskundlicher Informationen,
  • Bewerbungstraining,
  • Förderung methodischer Kompetenzen,
  • Förderung IT- und Medienkompetenz,
  • Praktikumsgruppe,
  • Training fachbezogener Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Praktikum (Orientierungspraktikum, Bewerbungspraktikum)
  • Erweiterte Diagnostik.